Volkswagen und die Folgen …

Den wirtschaftlichen Schaden, den die Volkswagen Affäre industriell anrichtet, den werden wir wahrscheinlich gut messen können. Es können gut und gerne mehrere Milliarden sein, die dort vernichtet werden.
Doch neben den finanziellen Messwerten gibt es einen Schaden, der nicht so leicht in Kennzahlen zu fassen ist.
Wunschgemäße Kennzahlen mit allen nur erdenklichen Taktiken und Tricks zu erzeugen, dies war bisher den nicht verantwortungsbewussten Finanzjongleuren der Bankenbranche zugetraut worden. Diese Dinge haben dem Ansehen der Finanzwelt immens geschadet (wobei anzumerken ist das viele der damalig für die Krise Verantwortlichen keineswegs gelernt haben und schon wieder ungehindert ihr Unwesen treiben).
Und nun tauchen plötzlich ähnliche Vorgänge bei der Technik, bei unseren Produkten auf?
Bestimmen Quartals,- Börsen,- Bilanzzahlen unser Leben, unsere Ethik unsere Grundsätze mittlerweile derart, dass wir bereit sind, dem alles unterzuordnen?
Was ist bei uns passiert und vor allem welche Rückschlüsse ziehen wir aus diesen sich immer wiederholenden Vorgängen?
Vermeintliche etwas Knarrig wirkende „preußische Tugenden“, die für unsere Markenbestimmung auf der Welt so bedeutsam sind, werden von uns selber leichtfertig über Bord geworfen.
Was passiert mit der „Marke Deutschland“, wenn das sklavische Befolgen von Vorgaben dazu führt, das sowohl technische, praktische oder moralische, ethische, oder Bedenken hinsichtlich der Unternehmensgrundsätze einfach beiseite gewischt werden?
Sind die Zahlen für die jeweiligen Aktionärsversammlungen das Goldene Kalb, um das wir alle blind herumtanzen?

Wollen oder können wir nicht wahrnehmen das die Basis unserer bisherigen unternehmerischen Erfolge in diesem Land fast ausschließlich durch Wagemut, durch eine langfristige Strategie, durch technisches und organisatorisches Geschick, durch Ideenreichtum und Außergewöhnlichkeit bestimmt wurde?
Ein Unternehmen, das keinen Gewinn macht, hat keine Zukunft und eine solche möglicherweise auch nicht verdient. Sicher ist aber auch das Made in Germany eine Basis hat, die darauf baut, dass wir alles andere als kritiklose Massentiere sind.
Unsere Stärke liegt in der Ingenieurs,- und Facharbeiterkunst, die sich erfreut an technischen, organisatorischen Innovationen die wir mit Fleiß, Zuverlässigkeit und einer gehörigen Portion individuellem Querdenken erzeugen. Nur so haben wir in dieser globalen Welt eine Chance.
Im Übrigen entscheiden diese konsequent gelebten Merkmale über Erfolg oder Misserfolg. Die Zahlen folgen diesen Ideen und Produkten und nicht umgekehrt. Ich arbeite Gott sei Dank seit Jahrzehnten in einem eigentümergeführten Unternehmen, wo dieser Zusammenhang und diese Strategie gelebt und vermittelt wird.

Verlieren die Kunden das Vertrauen in diese Merkmale unserer Produkte und unserer Art der Produktion werden wir gewöhnlich und verlieren alles.

Was richtet der Volkswagen Skandal mit der Marke Deutschland an und ist es nicht an der Zeit nach den zuletzt so erbärmlichen Vorstellungen (Flughafen Berlin; Stuttgart 21 etc.) gemeinsam darüber nachzudenken, ob wir mit dieser Art von Arbeit nicht dabei sind, leichtfertig das Erbe der letzten Jahrzehnte zu verprassen?
Verantwortliche Versager für solche Projekte können sich in unserem Land offenbar ohne ernsthafte Konsequenzen austoben. Den Preis zahlen wir alle. Und dabei habe ich neben dem Reputationsschaden für „Made in Germany“ auch die gesellschaftlichen Konsequenzen im Blick. Was für ein (Vor)- Bild geben wir der nachfolgenden jungen Generation?
Aber dazu später noch mehr ……

Volkswagen und die Folgen …

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