Gerade lese ich einen interessanten Artikel aus der Süddeutschen Zeitung (Ein Hoch auf das Netz 🙂
Am 11.Oktober wird über ein Forschungsergebnis berichtet das die Forscher wirklich überraschte. Sie untersuchten die vermeintlich so fleißigen Ameisen und stellten dabei fest das wir Menschen und die Ameisen uns doch recht ähnlich sind.
Auch ich dachte bisher immer das ein Ameisenstaat wie ein „Superorganismus“ funktioniert. Maximale Effizienz und Fleißigkeit aller Mitglieder.
Und jetzt das. Die Entomologen Daniel Charbonneau und Anna Dornhaus von der University of Arizona, in Tucson, zerstören meinen bisherige Überzeugung im Fachblatt Behavioural Ecology and Sociobiology aus dem die Süddeutsche jetzt berichtete. Sie haben die Tiere markiert und so beobachtet.
Ein Großteil der Ameisen sind einfach faul. Während nur 2,6 % (!!!) der Tiere ununterbrochen schuften lassen es immerhin 25% extrem ruhig angehen. Sie arbeiten offenbar fast gar nicht an all den Dingen die so in einem Ameisenbau zu tun ist. Und fast 75% der Ameisen war in mehr als der Hälfte der Zeit mit „Nichtstun“ beschäftigt.
Jetzt erinnere ich mich an entsprechende Untersuchungen in unseren Betrieben ….
Es scheint also bei den Ameisen doch so zuzugehen wie bei uns. Ein paar arbeiten extrem hart und schleppen die meisten andere mit.
Jetzt fragen sich die Forscher, was es damit auf sich hat.
Theorien werden aufgestellt das die Faulenzer als Reserve oder als Nahrungsquelle in schlechten Zeiten dienen. Sind sie zu jung, zu alt, haben Gebrechen, sind schon in Rente? Forscher machen sich Gedanken darüber ob faule Insekten quasi auf Faulsein spezialisiert seien? Auch hier fallen mir Analogien zu unserer menschlichen Gesellschaft auf.
Ich glaube, dass die Lösung viel einfacher sein könnte.
In den Ameisenstaaten dürfte es ebenfalls eine Entwicklung geben das sich eine zunehmende Vielzahl von Insekten mit Planung, Koordination, Kommunikation mit Projektplänen, Kontrollen und mit vielen mehr oder weniger sinnvollen Meetings beschäftigen. Sie sind so mit sich selber und ihrer eigenen Organisation ausgelastet, dass sie keine Zeit für die solidarische Arbeit mit anderen haben.
Das ist aber natürlich nur eine Vermutung, vielleicht sollten die Forscher aber einfach mal in diese Richtung untersuchen.