Zurück zum SPD Paradies?

Genauso wenig wie Adam und Eva in das Paradies zurückkehren konnten gibt es auch für Sozialdemokraten keinen einfachen Weg zurück in das gelobte Land glorreicher sozialdemokratischer Wahlsiege.
Die heutige Welt und die Gesellschaft hat sich (Gott sei Dank) gravierend verändert. Sehr vieles ist besser geworden – das vergessen wir nur sehr schnell! Aber auch die Menschen sind anders geworden.

Und auch wenn noch lange nicht alles perfekt ist, wurden insbesondere durch die Sozialdemokratie so unglaublich viele Dinge erreicht für die die alten Sozis gestritten haben. Könnten diese heute unsere vielen Kitas, die noch nicht perfekte aber auf dem Weg befindliche Gleichstellung von Mann und Frau (um nur zwei Beispiele zu nennen) sehen, was würden sie nur denken?
Es gibt jetzt viele die glauben, die Sozialdemokratie könne sich nur in der Opposition heilen oder wenn sie sich nur schnell genug von der Agenda 2010 lossagt.
Doch so einfach ist es nirgendwo im Leben.

Hat man in der Schule Probleme muss man ackern und sich anstrengen. Im Sport erwarten die Fans von der abstiegsbedrohte Mannschaft den sichtbaren Willen zur unbedingten Leistung – ein freiwilliger Abstieg in die zweite Liga ? Verrat an den Fans!
In der Arbeit ist die Überzeugung von den eigenen Fähigkeiten, der unbedingte Kampfeswille und die Selbstmotivation ein wichtiges Einstellungs,- und Karrieremerkmal. Kommt ein Unternehmen in Schwierigkeiten erwarten wir alle einen aufopferungsvollen Kampf um die Existenz und rufen doch nicht gleich nach dem Insolvenzverwalter?
Wieso sollte sich die SPD so verhalten dürfen, denn nichts anderes bedeutet der Weg in die Opposition. Wenn man nur dort auf den Oppositionsbänken konsequent und prinzipientreu, motiviert und begeistert für Ziele streiten kann, warum sollte man solch eine Partei jemals wieder an die Macht wählen?
Der alte Betriebsratsvorsitzende der Thyssen Nordseewerke, Walter Gehlfuß hat mir bei einer schwierigen Diskussion einmal folgenden Ostfriesischen Sinnspruch mit auf den Weg gegeben „Wer als Pfannkuchen angesehen wird und sich wie ein Pfannkuchen verhält, der wird auch als Pfannkuchen gefressen“.
Die SPD sollte sich nicht wie ein Pfannkuchen verhalten, sich zurückziehen und darauf hoffen irgendwie aus dem Tal der Tränen herauszukommen. Selbstbewusstsein ist gefragt.

Genau jetzt, heute und hier gilt es zu sagen das die Zukunft der SPD nicht in der Vergangenheit liegt. Die SPD lebt im hier und heute und sollte demonstrieren dass sie das stärkste sein kann was die so unterschiedlichen Menschen haben.
Wir werden nie wieder, wie in alten Zeiten so gleichartige Ziele und Vorstellungen haben. Aber eine Zukunft mit zersplitterten nur um sich selbst kreisenden Interessengruppen kann doch auch keine Vision für unsere Gesellschaft sein.
Die Zukunft der SPD liegt nicht in dem polieren der alten Pokale gewonnener Schlachten sondern in der Integration all der unterschiedlichen Menschen die eine gute Zukunft für sich, ihre andersartigen Nachbarn, für ihre völlig anders aufgestellten Kinder und Enkel wollen. Eine solche Plattform baut man nicht als kleine Partei auf der Oppositionsbank sondern als Gestaltungspartner in einer Regierung.

Und für so eine Aufgabe braucht es nicht den symbolischen Abschied von einer Agenda sondern die Zuversicht es gerechter machen zu können wie es heute ist!

Zurück zum SPD Paradies?

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