Für unsere Zukunft scheint die neueste Version des jeweiligen Smartphones oder eine große Modellpalette der Autohersteller eine große Bedeutung zu haben. Eines fernen Tages werden Historiker es kaum fassen können wie viel wir über unsere Umwelt wissen, aber wie wenig dieses Wissen unsere Prioritäten geprägt hat. Wir scheinen zu glauben, mit einem taumelnden Klima, einer beschädigten Umwelt, massenhaft aussterbenden Tieren und einer immer geringeren Vielfalt (Biodiversität) leben zu können.
Was wir wie wichtig nehmen, lässt sich momentan in Ägypten gut beobachten. Bei der UN Konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt sind kaum Staatenlenker anwesend. Schon beim Schutz des Klimas prägen Worthülsen und Lippenbekenntnisse die Realität.
Die menschliche Rasse akzeptiert und wählt ein unbegreifliches Ausmaß an Engstirnigkeit, nationalen Egoismen und eine alles bestimmende Profitsucht.
Aus Genusssucht, Gleichgültigkeit, ohne Ethik, Moral und Verantwortung für die Zukunft setzen wir die Zukunft kommender Generationen aufs Spiel.
Zeit und die Gelegenheiten zum Kurswechsel rennen uns davon!
Dies gilt nicht nur für den Klimawandel, sondern auch insbesondere für die bedrohlichen Entwicklungen bei der Artenvielfalt.
Ausgestorben ist ausgestorben – unwiederbringlich für alle Zeiten!
Doch anders als bei dem Klimawandel, den verblendete Menschen immer noch abstreiten, ist das massenhafte Aussterben in der Natur eindeutig, fühl,- und messbar.
Und es gibt tatsächlich einen Konsens. Das Massensterben und der Verlust der Artenvielfalt hat für uns Menschen Konsequenzen, die mindestens so schwerwiegend sind wie der Klimawandel. Zumal eins ins andere greift. Die Zerstörung komplexer Ökosysteme und das Massensterben bei den Arten bedrohen das Überleben der Menschheit. Wenn die Meere weiterhin so überfischt, die Insekten weiter so ausgerottet und (wie aktuell in Brasilien) die Wälder weiter so kurzsichtig abgeholzt werden, potenzieren sich die negativen Effekte. Wir verursachen all das (mit) und bekämpfen lediglich engagiert die Folgen (Flucht von Menschen vor den globalen Katastrophen).
Nichts auf dieser Welt kann die Natur ersetzen. Ist der Begriff Biodiversität oder Vielfalt zu abstrakt? Da die meisten Verantwortlichen offenbar wenig fühlen aber besser rechnen können, hier eine Zahl. Nur Bienen und andere Insekten können Obst und Gemüse bestäuben. Dies entspricht einem Gegenwert von jährlich mehr als 150 Milliarden Euro.
Da diese bedrohlichen Entwicklungen also unstrittig sind, sollte eine gemeinsame Anstrengung zur Sicherung der Lebensgrundlagen dem Egoismus der Menschen eigentlich entsprechen – oder?
Leider steht dem aber unsere Bequemlichkeit entgegen…….