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Einige Gedanken in der Mittagspause…

Schräge Blicke gehören für mich schon dazu, wenn „Meetings“ wieder einmal verlegt werden. Ich zücke mein Radiergummi und „entferne“ die Verabredung aus meinem Kalender.
Die Schnelligkeit der Löschtaste ist dem Radiergummi extrem überlegen.
Diese Leichtigkeit lässt uns aber auch leicht den Stellenwert einer Verabredung vergessen.
Die altmodischen Papierkalender begleiten mich schon ein Leben lang. In der Schulzeit waren die jeweiligen Schulstunden aufgeführt, die Tage und Zeiten für das Fußballtraining, die Hausaufgaben, oder der Konfirmandenunterricht.

Tagebücher waren etwas für Mädchen.
Meine Kalender waren eine wilde Mischung zwischen Notizbuch und Terminplaner. Ein einzigartiges chaotisches Sammelsurium von Notizen, Skizzen und losen Zetteln.
Wenn ich sie nur alle aufbewahrt hätte. Mottos und Bilder passend zur jeweiligen Lebensphase waren auf die Umschlagseiten geklebt. Und ich erinnere mich noch gut daran, das bestimmte langweilige Schulstunden dafür sorgten das eine Menge Skizzen und Kribbelzeichnungen entstanden.

Und an der Nutzung dieser mal kleineren, dann wieder etwas größeren Terminbücher hat sich auch nichts geändert. Sie wölben sich, dick angefüllt mit den tatsächlichen Kalenderblättern aber eben auch mit einer Vielzahl von Achterbahnnotizen. Mit Post it Zetteln und Einkaufslisten, die manchmal schon angegilbt sind.
Mit Zitaten und Denksprüchen die mir wichtig sind. Mit Visitenkarten deren Daten ich noch notieren muss. Bilder der Familie, der Kinder und Enkel sind enthalten und, ich gebe es verschämt zu, auch das eine oder andere Passwort.

Natürlich nutze ich auch das Smartphone bzw. den Computer für die Planung von Terminen und Aufgaben. Und doch hat die digitale Welt der Terminplaner etwas Flüchtiges in sich. Kann es sein das die Wertschätzung einer getroffenen Verabredung (Termin) mit der Leichtigkeit der Löschung oder des Verschiebens schwindet?

Mein ganz eigener individuell gestalteter Kalender stellt mein Leben dar. Er ist nicht sehr strukturiert aber mehr individuelles Unikat als Google, Outlook oder alle anderen Systeme dies je sein können.

Ich liebe es immer mal wieder alte Kalender zu sichten und mir die Termine und Erlebnisse die dort, manchmal sorgfältig oft aber in Eile gekritzelt stehen, zu vergegenwärtigen. Erinnerungen entstehen und erzählen mir eine Geschichte.

Und zu guter Letzt. Will ich eigentlich wirklich das digitale Netze und Großkonzerne wissen was und worüber ich nachdenke, wann ich mich mit wem verabrede? Ob und welche Arztbesuche ich mache? Selbstverständlich wären all diese Informationen weg, wenn ich tatsächlich mein Kalenderbuch verlieren würde.
Aber meinen Kalender kann keiner hacken 🙂

So weiter geht es im Tag. Wenn es so weiterentwickelt mit dem Corona Virus muss ich mir einen neuen Radierer besorgen. Schon wieder muss ich weitere Sitzungen ausradieren.

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