Bienen sind so faszinierende, wichtige und schützenswerte Lebewesen.
Gestern Abend las ich eine hochinteressante Abhandlung über ihr Verhalten, die Kommunikation und die Organisation eines Bienenstocks.
Vor allem hat mich ihre Fähigkeit erstaunt, sogenannte „Fake News“ zu erkennen.
Die Tiere erkunden auf ihren vielen Flügen die Umgebung ihres Bienenstocks und machen sich davon ein eigenes Bild. Wenn sie auf ihren Urkundungsflügen Nektar entdecken, teilen sie dies den anderen mit einem Tanz mit. Dieser Tanz beschreibt die Lage der Nahrungsquelle. Die nächsten Tiere fliegen mit dieser Beschreibung los.
Bienenforscher haben ein Experiment gemacht.
Ein Bienenvolk hatte ihren Staat in der Nähe eines großen Sees.
Die Forscher haben einige der Insekten mit einem Nektartopf auf ein Boot gelockt.
Sie verhinderten das die Bienen zwischenzeitlich zurückfliegen konnten.
Dieses Boot haben sie dann langsam in die Mitte des Sees gezogen. Dann befreiten sie die Tiere und die Sammlerinnen durften zu ihrem Volk zurückkehren. Wie üblich nahmen sie den kürzesten Weg und teilten die Position des Nektars mit. Und was passierte? Nichts!
Die anderen Bienen kannten ihre Umgebung und erachteten die Information als nutzlos weil Nektar nicht mitten auf dem See sein kann. Sie handelten einfach logisch.
Tun wir dies immer?
Jeder meiner Arbeitstage wird leider immer mehr mit der Bekämpfung von Falschinformationen belastet.
Oh wie würde ich es mir doch wünschen das wir alle etwas von den Bienen annehmen würden. Aufgeregt laufen wir Gerüchten und Falschmeldungen hinterher, teilen und multiplizieren sie. Offenbar passiert dies sogar dann wenn diese Informationen unseren Erfahrungen, unserem Wissen, der Überzeugung und der intuitiven Erfahrung entgegenstehen.
Sollten wir es daher nicht bessser wie die klugen Bienen halten?
Informationen auf Logik und Fakten prüfen, sie ruhig bewerten und dann entscheiden?!
Und vielleicht sollten wir uns in diesen Zeiten auch an dem Grundsatz orientieren, dass der erste Schritt zur Wahrheit der gesunde Zweifel ist?