Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts meinte gestern auch mich.

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In den letzten Tagen war ich leider aus verschiedenen Gründen mit dem Auto fast so viel unterwegs, wie in vielen Jahrzehnten vor Corona.

Mir wurde dadurch nochmals bewusst, was ich an Lebensqualität gewonnen habe, seit ich diese stundenlangen Fahrten nicht mehr machen muss. Allerdings habe ich in der Vergangenheit die Gelegenheiten, zum ruhigen und relativ ungestörtem Nachdenken während dieser Fahrten, auch genossen.

Doch neben dem sich kontinuierlich meldendem schlechten Gewissen im Hinblick auf die Umwelt, wurde mir mit zunehmendem Alter auch die wahnwitzige Verschwendung von unwiderbringlicher Lebenszeit in dieser Blechkiste immer mehr bewusst.

Der intensive Umstieg auf die Bahn führte leider zu viel Aufregung und auch Stress, war aber nur folgerichtig.
Darüber hinaus bin ich in den ganzen Jahrzehnten, so oft es möglich war, mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Aber die Fahrten nach Hamburg, Berlin, Hannover, Brüssel, Frankfurt, München, Rostock usw. usw, – die absolvierte ich in guten Automobilen.

Gestern spricht das Bundesverfassungsgericht ein bahnbrechenden Urteil zum Klimaschutz.

Wir sind für die Weichenstellungen hinsichtlich der Lebensbedingungen von uns nachfolgenden Generationen verantwortlich. So weit so gut.
Und schnell zeigen alle mit dem Finger auf die Politik.
Doch ermahnt dieses Urteil und sein Blickwinkel auf die Verantwortung für die Zukunft in der folgerichtigen Konsequenz, nicht uns alle?

Schon des Öfteren haben wir in der Familie unseren ökologischen Fußabdruck kritisch kontrolliert. Ich wollte gestern Abend für mich ein Gefühl dafür entwickeln, wie denn durch die dienstlichen Autofahrten mein historischer Beitrag zu der CO2 Problematik aussieht. 

Die jährlichen Kilometerleistungen habe ich für die Zeit vor meiner intensiven Bundesbahnnutzung und für 31 sehr sitzungsintensive Jahre einfach mal addiert.

Sehr konservativ und wirklich sehr sparsam gerechnet bin ich demnach ca. 1,3 Millionen Kilometer gefahren. Dabei habe ich, wenn die Rechnung stimmt, ca. 280.000 kg Co2 in die Umwelt gepustet! Fast 300.000 Kilogramm. Schrecklich!

Da ich von dem menschengemachten Klimawandel überzeugt bin, war diese konkrete persönliche Zahl schon ein Schock.
Das muss man erst einmal verarbeiten.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts meinte gestern auch mich.

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