Ungläubig haben wir mit dem Kopf geschüttelt, wenn vor einigen Jahren aus den „Trump USA“ berichtet wurde, wie hochrangige Berichte von Geheimdiensten ignoriert wurden, wenn ihre Berichte und Analysen Trumps Wünschen nicht entsprachen. Russische Einflussnahmen bei den Wahlen, die zunehmenden Sicherheitsrisiken in Folge des Klimawandels – Glück hatten Leute wenn ihre deutlichen, überwiegend mit Fakten belegten Warnungen sie nicht ihren Job kosteten. Bananenrepublik, so lästerten wir. Kurzer Szenenwechsel: Die deutschen Geheimdienste und verschiedene Ministerien warnen vor dem Einfluss der immer stärker werdenden chinesischen Diktatur auf Wirtschaft und Infrastruktur. Weltweit sichert sich eine immer aggressivere totalitäre Diktatur Ressourcen und Infrastruktur. Warum wohl? Ein weiterer wichtiger Baustein, der Hamburger Hafen. Auch hier baut China sein Epressungspotenzial gezielt aus, indem es sich einkauft. Die Warnungen und Hinweise der Geheimdienste und der Fachleute aus den Ministerien werden allerdings vom Kanzler kurzerhand beiseite gewischt. Scheinbar glaubt Scholz, wie auch schon Donald Trump, alles besser zu wissen. Wann bekommen wir die Quittung für Ignoranz? Strategische Naivität hatte also nicht nur Trump gepachtet. Das Bundeskanzleramt scheint sich denselben Virus eingefangen zu haben. Schade!
Es ist abscheulich wie schnell mit Hilfe des Internets und im Trommelfeuer der sozialen Medien, Gerüchte und Verleumdungen durch vermeintliche Zitate konstruiert werden, die aus dem Zusammenhang gerissen wurden.
Zuletzt zu beobachten bei dem Auftritt von Luisa Neubauer bei Markus Lanz. Einen ganzen Tag lang Bashing mit der Empörungszeile „Sie hat dem Klimaschutz eine höhere Bedeutung beigemessen als der Demokratie“. Ich habe die Sendung gesehen. Solch eine Kausalität gab es dort nicht. Ich weiß zwar warum man dies mit den jungen Menschen der Klimabewegung macht, bin immer wieder entsetzt, wie unhinterfragt genüsslich einzelne Satzfragmente isoliert, anschließend uminterpretiert und munter in die Welt gepustet werden. Oftmals sind es keine dummen Menschen, die dies tun. Es ist reine Bösartigkeit. Weist man Verursacher in Kommentaren nachdrücklich darauf hin das dies unredlich und ist und es so keine sachgerechte Diskussion geben kann, wird nicht selten mit einem bedauernden Blick und einer halben Entschuldigung ein unvollständiger Rückzug gemacht.
Doch machen wir es uns es bei Beschimpfungen, Verleumdungen und übler Nachrede auch und gerade in den neuen Medien mit einem lediglich resignierten Schulterzucken nicht zu einfach?
Mir ist es auch schon so ergangen, dass wilde Gerüchte und Lügen verbreitet wurden. Ich stellte den Verursacher und dieser wollte sich entschuldigen. Dass ich nicht bereit war die Entschuldigung anzunehmen, verärgerte und verwunderte diesen.
Ich habe ihm dann folgende Geschichte geschildert. Ein Mensch (Mensch 1) redet schlecht und falsch über einen anderen. Er wird vom Verleumdeten zur Rede gestellt, entschuldigt sich und gelobt Besserung.
Der Betroffene (Mensch 2) sagt „Ich bin wenig bereit die Entschuldigung anzunehmen. Etwas derartiges muss auch Folgen haben“. Mensch 1 erklärt sich zu einem Ausgleich bereit. Der verunglimpfte Betroffene steht auf, kommt mit einem großen Kissen wieder zurück, übergibt dies Mensch 1 und fordert „Geh zu Deinem Haus. Dies ist ja nur knapp 2 km entfernt. Schneide dort das Kissen auf, komme zu Fuß zurück zu mir und wirf auf dieser Strecke die Federn einzeln aus dem Kissen. Dann sehen wir weiter“.
Die geschieht auch. Als der Verleumder wieder zurückkommt, sagt der Geschädigte „Dies war der erste Teil der Strafe. Gehe nun zurück und sammle jetzt die Federn wieder auf und stopfe sie in das Kissen zurück.“ Mensch 1 ist fassungslos. Wie soll ich das bewerkstelligen? Die haben sich mittlerweile durch den Wind überall hin verteilt. „Tja – so ist es auch mit Gerüchten und Verleumdungen in den Sozialen Medien. Einmal ausgestreut zerfliegen sie in alle Richtungen und wir wissen nicht wohin, wo sie landen und wo sie bleiben. Wie kann man dies also wieder einfach so zurücknehmen? Schon mal darüber nachgedacht?“
Seit Beginn der Corona Pandemie haben wir uns extrem vorsichtig verhalten. Wir haben diese weltweite Seuche sehr ernst genommen. Kontakte reduziert, Abstand gehalten, Masken getragen und alle verfügbaren Impfungen gerne wahrgenommen.
Nie haben wir diese Krankheit auf die leichte Schulter genommen.
Corona wird dauerhaft einiges verändern. An einiges haben wir uns tatsächlich gewöhnt.
Und ehrlicherweise finden wir auch die erhöhte Aufmerksamkeit auf Hygiene ganz und gar nicht falsch.
Wir waren stets vorsichtig, nie panisch. Und auch in der Zeit, in der immer mehr Lockerungen eintraten und der Anteil derer, die noch mit Maske in Innenräumen unterwegs waren, kontinuierlich abnahm, waren wir skeptisch.
Dann kam der erste Termin in einer größeren Stadt. Unzählige Male in meinem Leben habe ich bei Dienstterminen in Hotels übernachtet. Und doch fühlte es sich merkwürdig ungewohnt an wieder in einem vollen Foyer zu sein. Um sich herum viele fremde Menschen zu sehen. Und alle ohne Maske. Und doch war es ein schönes, ein gutes Gefühl.
Vier Tage nach diesem Termin fühlte es sich an, als ob sich eine starke Erkältung entwickelte. Der Hals kratzte und schmerzte. Der Schädel brummte. Die verschiedenen Tests (die wir regelmäßig durchführen) zeigte auch am Samstag noch keine Auffälligkeit. Also doch eine Erkältung?! Na ja – warum auch nicht? Auch diese Krankheiten sind ja nicht ausgestorben nicht wahr? Die Nacht von Samstag auf Sonntag war schlimm. Hustenanfälle, Atemnot, Schweißausbrüche und Schmerzen im gesamten Körper. Noch nicht einmal die Haare raufen konnte ich mir, da sogar die Haarwurzeln schmerzten.
Nach nur wenigen Stunden unruhigen „Dösens“ machte ich in den frühen Morgenstunden einen Test.
Wieder zeigte der Strichcode nach 15 Minuten einen negativen Befund. Also doch eine starke Erkältung oder eine beginnende Grippe? Als meine Frau einige Minuten später den Test nochmals inspizierte, hatte sich die Fratze von Corona durch den zweiten Streifen manifestiert.
Es folgte ein fürchterlicher Sonntag. Jeder, aber auch jeder Knochen schmerzte, als wenn ein Trecker mich mehrfach überfahren hätte. Schüttelfrostschübe wechselten sich ab mit Schweißausbrüchen und heftigen Hustenkrämpfen. Der Kopf drohte fast zu platzen und ich ging bei Ibuprofen bis an die zulässige Höchstgrenze. Der zweite Test am Abend. Innerhalb weniger Sekunden schrie mich ein leuchtend roter Strich als Positiv Diagnose an. Die darauffolgende Nacht war eine richtig schlechte Kopie der vorherigen und der Montag begann genauso wie der Sonntag. Ich war deprimiert, zerschlagen, müde und mürbe von Kopf,- und Gliederschmerzen.
Einen Tag später kam, was kommen musste. Da wir ja ausnahmslos alles teilen, hatte meine Frau sich ebenfalls mit dem Virus infiziert und bekam in der gleichen Reihenfolge fast dieselben und noch einige weitere und andere Auswirkungen dazu.
Ich esse und genieße für mein Leben gerne und der eintretende vorübergehende Verlust des Geschmackssinns war für mich eine ganz absonderliche „Höchststrafe“.
Da wir uns ja der älteren Generation zurechnen, haben wir immer genügend Vorräte im Haus. So konnten wir uns in der Isolation selber versorgen, wenngleich auch der Appetit kaum vorhanden war.
Bei mir verbesserten sich die drastischen Symptome ab Mitte der Woche und ich konnte mich etwas besser um meine Frau kümmern. Jetzt ist seit der ersten positiv Meldung eine Woche vergangen. Müdigkeit und Zerschlagenheit liegt über mir wie ein dicker mit Wasser vollgesogener Wollmantel. Seit heute Morgen zeigt der Teststreifen allerdings keine Infektion mehr an.
Ich freue mich für all jene die Corona, als mehr oder weniger leichte Erkältung erlebten. Auf die zurückliegende Woche hätten meine Frau und ich sehr gerne verzichten können.
Und wir denken voller Schrecken daran, wie es uns wohl ergangen wäre, wenn wir nicht einen so umfassenden Impfschutz besessen hätten.
Ich höre von einer Menge Leute die ebenso wie wir erlebt haben, dass diese Infektion weitaus mehr ist als eine Erkältung. Und auch wenn ich es schon unzählige Male gemacht habe, appelliere ich an alle die noch zögern:
„Lasst euch impfen Leute“. Dieses fiese kleine hochansteckende Virus ist alles andere als ein Vergnügen!
Vor einigen Tagen haben mich meine Kolleginnen und Kollegen von Nordmetall aus dem Vorstand des Arbeitgeberverbandes verabschiedet. Ich werde lange an diese schöne Veranstaltung zurückdenken. Durch die freundlichen, persönlichen und wertschätzenden Worte wurde mir ein sehr schöner Abend geschenkt.
Meine fast 50 Jahre im Arbeitsleben glichen glücklicherweise fast nie einer schnurgeraden Autobahn, sondern eher einer abwechslungsreichen und abenteuerlichen Weltumseglung. Bei dieser Reise habe ich an ganz unterschiedlichen beruflichen „Kaimauern“ eine Zeitlang angelegt. Viele verschiedene Rollen, Funktionen, Systeme und Strukturen durfte ich dabei erleben.
Doch dass absolut wertvollste waren immer die so unterschiedlichen und daher faszinierenden Menschen, die ich auf diesem langen „Törn“ kennenlernte.
Keine Gruppierung, Partei, Fraktion, kein Prozess oder System hat es auf einen besonderen Platz in die Schatzkammer der Erinnerung geschafft. Die besonderen Regale sind besonderen Menschen vorbehalten.
Heute haben wir schwere Zeiten. Manchmal verzweifelt man wenn es um die Dimension unserer Aufgaben geht denen wir uns stellen müssen.
Und dabei vergessen wir zu oft, welche Möglichkeiten wir als Spezies haben.
Wir Menschen sind zu allem befähigt. Zu unsagbar Bösem und Schlechtem aber auch zu unfassbar starken humanen menschlichen Leistungen.
Heute konzentriert man sich bei Problemlösungen sehr auf Zahlen, Prozesse, Systeme, auf Algorithmen und auf Technik. Neuerdings ist die künstliche Intelligenz der neue Gral der Problemlösungen. Es mag ja altmodisch sein, aber ich habe immer erlebt das es bei den größten Herausforderungen immer ganz besondere, manchmal ganz wenige Menschen waren, die den entscheidenden Unterschied machten.
Und wenn wir auf der Suche nach denen sind, die uns dabei helfen eine gute Zukunft zu erlangen, brauchen wir nicht immer nur auf die sogenannte akademische Elite zu schauen.
Ich habe vermeintlich „bedeutende“, von vielen hofierte und schlagzeilenträchtige Personen kennengelernt, die bei weitem nicht so beeindruckend waren wie selbstbewusste, geradlinige und haltungsstarke Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wenn ich dies schreibe, sehe ich die Gesichter einiger überzeugter, leidenschaftlicher, pragmatisch und nicht dogmatisch handelnder Gewerkschafter. Ich denke an Unternehmer die vor positiver Energie und Ideen sprudelten und sich aus der Masse der reinen „nur Geldverdiener“ heraushoben.
Menschen in Behörden und Verwaltungen die nie berühmt werden oder Schlagzeilen machen, die aber mutig waren in sehr schwieriger bürokratischer Umgebung.
In Ostdeutschland traf ich Menschen, die in einer Diktatur einen eigenen Kopf und einen stabiles Rückgrat behielten.
Und auch in der Politik sind es nie die Parteiprogramme die mir in Erinnerung bleiben, sondern einzelne Menschen, die auf ihre ganz besondere Art beeindruckend und für ihre Umgebung prägend waren.
Erinnerung verankert sich immer an Menschen und an die Beziehungen und Verbindungen, die man zu diesen aufbauen durfte.
Und wie ich es in meinem Leben schon so oft erlebt habe, könnte es die Vielzahl der besonderen Menschen sein die in einer scheinbar ausweglosen Situation den Unterschied machen. Und es gibt sie! Wir müssen sie nur suchen und ermutigen ihre Fähigkeiten nicht unter den Scheffel zu stellen! Wir müssen daran glauben welche Kräfte in uns als Menschen schlummern und bei den Problemlösungen nicht auf andere Hilfen warten.
Wie ich schon schrieb …. in etlichen Jahrzehnten habe ich viele dieser Menschen kennengelernt und genau das hat diese Reise bisher schon so unvergleichlich gemacht und macht mich jeden Tag so dankbar.
Und deshalb unterschreibe ich den Satz von Francis Bacon ausdrücklich.
Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.
In den meisten politischen Erklärungen dieser Tage findet sich das Ziel wirtschaftliches Wachstum in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen . Wachstum wird nach wie vor als politisches bzw. gesellschaftliches Allheilmittel angesehen. Dieser Glaubensgrundsatz eines alten Begriffes ist so eingestanzt dass er kaum hinterfragt wird. Findet kein oder ein stark reduziertes Wachstum statt ist dies eine politische Bankrotterklärung?!
Doch wir haben die Ressourcen eines Jahres die uns auf dieser Welt zur Verfügung ständen schon schon am 28.Juli verbraucht (Siehe Bild unten). Das heißt wir bluten mit jedem weiteren Wachstum alten Zuschnitts unsere Lebensgrundlagen immer stärker aus.
Als Metapher für kommende Generationen könnte man dies wie folgt beschreiben: Wir reisen als Familie mit Kindern und Enkelkindern durch eine Einöde. Die Reisestrecke beträgt – sagen wir mal 900 km. Das Navi berechnet eindeutig, wenn wir weiterhin mit durchgedrücktem Gaspedal weiterfahren, endet unsere Reise deutlich vor dem Ziel. Doch statt die Geschwindigkeit und damit den Verbrauch zu reduzieren machen wir einfach weiter wie bisher und hoffen auf ….. ja auf was? Auf einen Abschleppdienst, ein Wunder? Wir gefährden mit dem Festhalten an gewohntem Verhalten unsere gesamte Familie!
Wäre es deshalb nicht ehrlicher wenn die politischen Erklärungen zu Wachstum umformuliert würden in: „Wir haben wieder einmal mehr Verbrauch und Konsum sichergestellt“. Dies wäre heutzutage unsexy aber ehrlicher. Die meisten Menschen machen sich Sorgen um unser Klima, um die Umwelt. Doch merkwürdigerweise wird dies kaum mit unserem Konsum und mit unserem Verbrauch von Planetarischen Ressourcen in Verbindung gebracht. Deshalb wäre eine Veränderung der Sprache und der Begriffe wichtig um ein Bewusstsein zu schaffen was wir alle tatsächlich jeden Tag tun! Wir verbrauchen unsere und vor allem die Reserven der nächsten Generationen in immer größerer Geschwindigkeit. Dies gilt es zu stoppen.
Wir wissen doch welche gigantischen Anstrengungen wir alle machen müssen um die vor uns liegenden Herausforderungen zu bewältigen. Wir brauchen so viel mehr Engagement, so viel mehr Überzeugung, so viel mehr Ideen und Tatkraft. Und wir brauchen ebenso dringend einen neuen Wachstums und möglicherweise auch einen neuen Wohlstandsbegriff. Eine ehrliche aufschlussreiche Sprache wäre da schon sehr hilfreich.
Wachstum nach unseren heutigen Maßstäben = Verbrauch, Konsum, Ressoucenausbeutung etc.