In den meisten politischen Erklärungen dieser Tage findet sich das Ziel wirtschaftliches Wachstum in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen . Wachstum wird nach wie vor als politisches bzw. gesellschaftliches Allheilmittel angesehen.
Dieser Glaubensgrundsatz eines alten Begriffes ist so eingestanzt dass er kaum hinterfragt wird. Findet kein oder ein stark reduziertes Wachstum statt ist dies eine politische Bankrotterklärung?!
Doch wir haben die Ressourcen eines Jahres die uns auf dieser Welt zur Verfügung ständen schon schon am 28.Juli verbraucht (Siehe Bild unten).
Das heißt wir bluten mit jedem weiteren Wachstum alten Zuschnitts unsere Lebensgrundlagen immer stärker aus.
Als Metapher für kommende Generationen könnte man dies wie folgt beschreiben:
Wir reisen als Familie mit Kindern und Enkelkindern durch eine Einöde. Die Reisestrecke beträgt – sagen wir mal 900 km. Das Navi berechnet eindeutig, wenn wir weiterhin mit durchgedrücktem Gaspedal weiterfahren, endet unsere Reise deutlich vor dem Ziel. Doch statt die Geschwindigkeit und damit den Verbrauch zu reduzieren machen wir einfach weiter wie bisher und hoffen auf ….. ja auf was?
Auf einen Abschleppdienst, ein Wunder? Wir gefährden mit dem Festhalten an gewohntem Verhalten unsere gesamte Familie!
Wäre es deshalb nicht ehrlicher wenn die politischen Erklärungen zu Wachstum umformuliert würden in:
„Wir haben wieder einmal mehr Verbrauch und Konsum sichergestellt“.
Dies wäre heutzutage unsexy aber ehrlicher. Die meisten Menschen machen sich Sorgen um unser Klima, um die Umwelt. Doch merkwürdigerweise wird dies kaum mit unserem Konsum und mit unserem Verbrauch von Planetarischen Ressourcen in Verbindung gebracht.
Deshalb wäre eine Veränderung der Sprache und der Begriffe wichtig um ein Bewusstsein zu schaffen was wir alle tatsächlich jeden Tag tun!
Wir verbrauchen unsere und vor allem die Reserven der nächsten Generationen in immer größerer Geschwindigkeit. Dies gilt es zu stoppen.
Wir wissen doch welche gigantischen Anstrengungen wir alle machen müssen um die vor uns liegenden Herausforderungen zu bewältigen. Wir brauchen so viel mehr Engagement, so viel mehr Überzeugung, so viel mehr Ideen und Tatkraft.
Und wir brauchen ebenso dringend einen neuen Wachstums und möglicherweise auch einen neuen Wohlstandsbegriff.
Eine ehrliche aufschlussreiche Sprache wäre da schon sehr hilfreich.
Wachstum nach unseren heutigen Maßstäben = Verbrauch, Konsum, Ressoucenausbeutung etc.

Die Erkenntnis, dass Ressourcen von Menschen (Weltbevölkerung: 1960 etwa 3 Milliarden, derzeit etwa 8 Milliarden, für das Jahr 2050 extrapoliert etwa 10 Milliarden ) verbraucht werden, scheint sich wenig herumgesprochen zu haben.
Bereits in den 1990er Jahren vermerkte Johannes Gross in seinem legendären Notizbuch im FAZ-Magazin:
» Der Ruin des Planeten wäre selbst dann unvermeidlich, wenn die Erde ein Garten der politischen und ökologischen Vernunft wäre. Die Erde ist nicht für fünf Milliarden Menschen gebaut. «
Derzeit lechzen Milliarden von Menschen sehr verständlich nach einer Verbesserung ihrer Lebensumstände, was eine signifikante Proliferation des Ressourcenverbrauchs bedeutet.
Hierzulande wird darüber gestritten, ob wir ein Atomkraftwerk zwei Jahre länger am Netz lassen.
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