Jedes Gerücht ist eine halbe Lüge

Es ist abscheulich wie schnell mit Hilfe des Internets und im Trommelfeuer der sozialen Medien, Gerüchte und Verleumdungen durch vermeintliche Zitate konstruiert werden, die aus dem Zusammenhang gerissen wurden.

Zuletzt zu beobachten bei dem Auftritt von Luisa Neubauer bei Markus Lanz. Einen ganzen Tag lang Bashing mit der Empörungszeile „Sie hat dem Klimaschutz eine höhere Bedeutung beigemessen als der Demokratie“.
Ich habe die Sendung gesehen. Solch eine Kausalität gab es dort nicht. Ich weiß zwar warum man dies mit den jungen Menschen der Klimabewegung macht, bin immer wieder entsetzt, wie unhinterfragt genüsslich einzelne Satzfragmente isoliert, anschließend uminterpretiert und munter in die Welt gepustet werden. Oftmals sind es keine dummen Menschen, die dies tun. Es ist reine Bösartigkeit. Weist man Verursacher in Kommentaren nachdrücklich darauf hin das dies unredlich und ist und es so keine sachgerechte Diskussion geben kann, wird nicht selten mit einem bedauernden Blick und einer halben Entschuldigung ein unvollständiger Rückzug gemacht.

Doch machen wir es uns es bei Beschimpfungen,  Verleumdungen und übler Nachrede auch und gerade in den neuen Medien mit einem lediglich resignierten Schulterzucken nicht zu einfach?

Mir ist es auch schon so ergangen, dass wilde Gerüchte und Lügen verbreitet wurden. Ich stellte den Verursacher und dieser wollte sich entschuldigen.  Dass ich nicht bereit war die Entschuldigung anzunehmen, verärgerte und verwunderte diesen.

Ich habe ihm dann folgende Geschichte geschildert.
Ein Mensch (Mensch 1) redet schlecht und falsch über einen anderen. Er wird vom Verleumdeten zur Rede gestellt, entschuldigt sich und gelobt Besserung. 

Der Betroffene (Mensch 2) sagt „Ich bin wenig bereit die Entschuldigung anzunehmen. Etwas derartiges muss auch Folgen haben“.
Mensch 1 erklärt sich zu einem Ausgleich bereit.
Der verunglimpfte Betroffene steht auf, kommt mit einem großen Kissen wieder zurück, übergibt dies Mensch 1 und fordert „Geh zu Deinem Haus. Dies ist ja nur knapp 2 km entfernt. Schneide dort das Kissen auf, komme zu Fuß zurück zu mir und wirf auf dieser Strecke die Federn einzeln aus dem Kissen. Dann sehen wir weiter“. 

Die geschieht auch. Als der Verleumder wieder zurückkommt, sagt der Geschädigte „Dies war der erste Teil der Strafe. Gehe nun zurück und sammle jetzt die Federn wieder auf und stopfe sie in das Kissen zurück.“ Mensch 1 ist fassungslos. Wie soll ich das bewerkstelligen? Die haben sich mittlerweile durch den Wind überall hin verteilt.
„Tja – so ist es auch mit Gerüchten und Verleumdungen in den Sozialen Medien. Einmal ausgestreut zerfliegen sie in alle Richtungen und wir wissen nicht wohin, wo sie landen und wo sie bleiben. Wie kann man dies also wieder einfach so zurücknehmen?
Schon mal darüber nachgedacht?“

Jedes Gerücht ist eine halbe Lüge

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