Ungläubig haben wir mit dem Kopf geschüttelt, wenn vor einigen Jahren aus den „Trump USA“ berichtet wurde, wie hochrangige Berichte von Geheimdiensten ignoriert wurden, wenn ihre Berichte und Analysen Trumps Wünschen nicht entsprachen. Russische Einflussnahmen bei den Wahlen, die zunehmenden Sicherheitsrisiken in Folge des Klimawandels – Glück hatten Leute wenn ihre deutlichen, überwiegend mit Fakten belegten Warnungen sie nicht ihren Job kosteten. Bananenrepublik, so lästerten wir. Kurzer Szenenwechsel: Die deutschen Geheimdienste und verschiedene Ministerien warnen vor dem Einfluss der immer stärker werdenden chinesischen Diktatur auf Wirtschaft und Infrastruktur. Weltweit sichert sich eine immer aggressivere totalitäre Diktatur Ressourcen und Infrastruktur. Warum wohl? Ein weiterer wichtiger Baustein, der Hamburger Hafen. Auch hier baut China sein Epressungspotenzial gezielt aus, indem es sich einkauft. Die Warnungen und Hinweise der Geheimdienste und der Fachleute aus den Ministerien werden allerdings vom Kanzler kurzerhand beiseite gewischt. Scheinbar glaubt Scholz, wie auch schon Donald Trump, alles besser zu wissen. Wann bekommen wir die Quittung für Ignoranz? Strategische Naivität hatte also nicht nur Trump gepachtet. Das Bundeskanzleramt scheint sich denselben Virus eingefangen zu haben. Schade!
Es ist abscheulich wie schnell mit Hilfe des Internets und im Trommelfeuer der sozialen Medien, Gerüchte und Verleumdungen durch vermeintliche Zitate konstruiert werden, die aus dem Zusammenhang gerissen wurden.
Zuletzt zu beobachten bei dem Auftritt von Luisa Neubauer bei Markus Lanz. Einen ganzen Tag lang Bashing mit der Empörungszeile „Sie hat dem Klimaschutz eine höhere Bedeutung beigemessen als der Demokratie“. Ich habe die Sendung gesehen. Solch eine Kausalität gab es dort nicht. Ich weiß zwar warum man dies mit den jungen Menschen der Klimabewegung macht, bin immer wieder entsetzt, wie unhinterfragt genüsslich einzelne Satzfragmente isoliert, anschließend uminterpretiert und munter in die Welt gepustet werden. Oftmals sind es keine dummen Menschen, die dies tun. Es ist reine Bösartigkeit. Weist man Verursacher in Kommentaren nachdrücklich darauf hin das dies unredlich und ist und es so keine sachgerechte Diskussion geben kann, wird nicht selten mit einem bedauernden Blick und einer halben Entschuldigung ein unvollständiger Rückzug gemacht.
Doch machen wir es uns es bei Beschimpfungen, Verleumdungen und übler Nachrede auch und gerade in den neuen Medien mit einem lediglich resignierten Schulterzucken nicht zu einfach?
Mir ist es auch schon so ergangen, dass wilde Gerüchte und Lügen verbreitet wurden. Ich stellte den Verursacher und dieser wollte sich entschuldigen. Dass ich nicht bereit war die Entschuldigung anzunehmen, verärgerte und verwunderte diesen.
Ich habe ihm dann folgende Geschichte geschildert. Ein Mensch (Mensch 1) redet schlecht und falsch über einen anderen. Er wird vom Verleumdeten zur Rede gestellt, entschuldigt sich und gelobt Besserung.
Der Betroffene (Mensch 2) sagt „Ich bin wenig bereit die Entschuldigung anzunehmen. Etwas derartiges muss auch Folgen haben“. Mensch 1 erklärt sich zu einem Ausgleich bereit. Der verunglimpfte Betroffene steht auf, kommt mit einem großen Kissen wieder zurück, übergibt dies Mensch 1 und fordert „Geh zu Deinem Haus. Dies ist ja nur knapp 2 km entfernt. Schneide dort das Kissen auf, komme zu Fuß zurück zu mir und wirf auf dieser Strecke die Federn einzeln aus dem Kissen. Dann sehen wir weiter“.
Die geschieht auch. Als der Verleumder wieder zurückkommt, sagt der Geschädigte „Dies war der erste Teil der Strafe. Gehe nun zurück und sammle jetzt die Federn wieder auf und stopfe sie in das Kissen zurück.“ Mensch 1 ist fassungslos. Wie soll ich das bewerkstelligen? Die haben sich mittlerweile durch den Wind überall hin verteilt. „Tja – so ist es auch mit Gerüchten und Verleumdungen in den Sozialen Medien. Einmal ausgestreut zerfliegen sie in alle Richtungen und wir wissen nicht wohin, wo sie landen und wo sie bleiben. Wie kann man dies also wieder einfach so zurücknehmen? Schon mal darüber nachgedacht?“
Seit Beginn der Corona Pandemie haben wir uns extrem vorsichtig verhalten. Wir haben diese weltweite Seuche sehr ernst genommen. Kontakte reduziert, Abstand gehalten, Masken getragen und alle verfügbaren Impfungen gerne wahrgenommen.
Nie haben wir diese Krankheit auf die leichte Schulter genommen.
Corona wird dauerhaft einiges verändern. An einiges haben wir uns tatsächlich gewöhnt.
Und ehrlicherweise finden wir auch die erhöhte Aufmerksamkeit auf Hygiene ganz und gar nicht falsch.
Wir waren stets vorsichtig, nie panisch. Und auch in der Zeit, in der immer mehr Lockerungen eintraten und der Anteil derer, die noch mit Maske in Innenräumen unterwegs waren, kontinuierlich abnahm, waren wir skeptisch.
Dann kam der erste Termin in einer größeren Stadt. Unzählige Male in meinem Leben habe ich bei Dienstterminen in Hotels übernachtet. Und doch fühlte es sich merkwürdig ungewohnt an wieder in einem vollen Foyer zu sein. Um sich herum viele fremde Menschen zu sehen. Und alle ohne Maske. Und doch war es ein schönes, ein gutes Gefühl.
Vier Tage nach diesem Termin fühlte es sich an, als ob sich eine starke Erkältung entwickelte. Der Hals kratzte und schmerzte. Der Schädel brummte. Die verschiedenen Tests (die wir regelmäßig durchführen) zeigte auch am Samstag noch keine Auffälligkeit. Also doch eine Erkältung?! Na ja – warum auch nicht? Auch diese Krankheiten sind ja nicht ausgestorben nicht wahr? Die Nacht von Samstag auf Sonntag war schlimm. Hustenanfälle, Atemnot, Schweißausbrüche und Schmerzen im gesamten Körper. Noch nicht einmal die Haare raufen konnte ich mir, da sogar die Haarwurzeln schmerzten.
Nach nur wenigen Stunden unruhigen „Dösens“ machte ich in den frühen Morgenstunden einen Test.
Wieder zeigte der Strichcode nach 15 Minuten einen negativen Befund. Also doch eine starke Erkältung oder eine beginnende Grippe? Als meine Frau einige Minuten später den Test nochmals inspizierte, hatte sich die Fratze von Corona durch den zweiten Streifen manifestiert.
Es folgte ein fürchterlicher Sonntag. Jeder, aber auch jeder Knochen schmerzte, als wenn ein Trecker mich mehrfach überfahren hätte. Schüttelfrostschübe wechselten sich ab mit Schweißausbrüchen und heftigen Hustenkrämpfen. Der Kopf drohte fast zu platzen und ich ging bei Ibuprofen bis an die zulässige Höchstgrenze. Der zweite Test am Abend. Innerhalb weniger Sekunden schrie mich ein leuchtend roter Strich als Positiv Diagnose an. Die darauffolgende Nacht war eine richtig schlechte Kopie der vorherigen und der Montag begann genauso wie der Sonntag. Ich war deprimiert, zerschlagen, müde und mürbe von Kopf,- und Gliederschmerzen.
Einen Tag später kam, was kommen musste. Da wir ja ausnahmslos alles teilen, hatte meine Frau sich ebenfalls mit dem Virus infiziert und bekam in der gleichen Reihenfolge fast dieselben und noch einige weitere und andere Auswirkungen dazu.
Ich esse und genieße für mein Leben gerne und der eintretende vorübergehende Verlust des Geschmackssinns war für mich eine ganz absonderliche „Höchststrafe“.
Da wir uns ja der älteren Generation zurechnen, haben wir immer genügend Vorräte im Haus. So konnten wir uns in der Isolation selber versorgen, wenngleich auch der Appetit kaum vorhanden war.
Bei mir verbesserten sich die drastischen Symptome ab Mitte der Woche und ich konnte mich etwas besser um meine Frau kümmern. Jetzt ist seit der ersten positiv Meldung eine Woche vergangen. Müdigkeit und Zerschlagenheit liegt über mir wie ein dicker mit Wasser vollgesogener Wollmantel. Seit heute Morgen zeigt der Teststreifen allerdings keine Infektion mehr an.
Ich freue mich für all jene die Corona, als mehr oder weniger leichte Erkältung erlebten. Auf die zurückliegende Woche hätten meine Frau und ich sehr gerne verzichten können.
Und wir denken voller Schrecken daran, wie es uns wohl ergangen wäre, wenn wir nicht einen so umfassenden Impfschutz besessen hätten.
Ich höre von einer Menge Leute die ebenso wie wir erlebt haben, dass diese Infektion weitaus mehr ist als eine Erkältung. Und auch wenn ich es schon unzählige Male gemacht habe, appelliere ich an alle die noch zögern:
„Lasst euch impfen Leute“. Dieses fiese kleine hochansteckende Virus ist alles andere als ein Vergnügen!
Vor einigen Tagen haben mich meine Kolleginnen und Kollegen von Nordmetall aus dem Vorstand des Arbeitgeberverbandes verabschiedet. Ich werde lange an diese schöne Veranstaltung zurückdenken. Durch die freundlichen, persönlichen und wertschätzenden Worte wurde mir ein sehr schöner Abend geschenkt.
Meine fast 50 Jahre im Arbeitsleben glichen glücklicherweise fast nie einer schnurgeraden Autobahn, sondern eher einer abwechslungsreichen und abenteuerlichen Weltumseglung. Bei dieser Reise habe ich an ganz unterschiedlichen beruflichen „Kaimauern“ eine Zeitlang angelegt. Viele verschiedene Rollen, Funktionen, Systeme und Strukturen durfte ich dabei erleben.
Doch dass absolut wertvollste waren immer die so unterschiedlichen und daher faszinierenden Menschen, die ich auf diesem langen „Törn“ kennenlernte.
Keine Gruppierung, Partei, Fraktion, kein Prozess oder System hat es auf einen besonderen Platz in die Schatzkammer der Erinnerung geschafft. Die besonderen Regale sind besonderen Menschen vorbehalten.
Heute haben wir schwere Zeiten. Manchmal verzweifelt man wenn es um die Dimension unserer Aufgaben geht denen wir uns stellen müssen.
Und dabei vergessen wir zu oft, welche Möglichkeiten wir als Spezies haben.
Wir Menschen sind zu allem befähigt. Zu unsagbar Bösem und Schlechtem aber auch zu unfassbar starken humanen menschlichen Leistungen.
Heute konzentriert man sich bei Problemlösungen sehr auf Zahlen, Prozesse, Systeme, auf Algorithmen und auf Technik. Neuerdings ist die künstliche Intelligenz der neue Gral der Problemlösungen. Es mag ja altmodisch sein, aber ich habe immer erlebt das es bei den größten Herausforderungen immer ganz besondere, manchmal ganz wenige Menschen waren, die den entscheidenden Unterschied machten.
Und wenn wir auf der Suche nach denen sind, die uns dabei helfen eine gute Zukunft zu erlangen, brauchen wir nicht immer nur auf die sogenannte akademische Elite zu schauen.
Ich habe vermeintlich „bedeutende“, von vielen hofierte und schlagzeilenträchtige Personen kennengelernt, die bei weitem nicht so beeindruckend waren wie selbstbewusste, geradlinige und haltungsstarke Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wenn ich dies schreibe, sehe ich die Gesichter einiger überzeugter, leidenschaftlicher, pragmatisch und nicht dogmatisch handelnder Gewerkschafter. Ich denke an Unternehmer die vor positiver Energie und Ideen sprudelten und sich aus der Masse der reinen „nur Geldverdiener“ heraushoben.
Menschen in Behörden und Verwaltungen die nie berühmt werden oder Schlagzeilen machen, die aber mutig waren in sehr schwieriger bürokratischer Umgebung.
In Ostdeutschland traf ich Menschen, die in einer Diktatur einen eigenen Kopf und einen stabiles Rückgrat behielten.
Und auch in der Politik sind es nie die Parteiprogramme die mir in Erinnerung bleiben, sondern einzelne Menschen, die auf ihre ganz besondere Art beeindruckend und für ihre Umgebung prägend waren.
Erinnerung verankert sich immer an Menschen und an die Beziehungen und Verbindungen, die man zu diesen aufbauen durfte.
Und wie ich es in meinem Leben schon so oft erlebt habe, könnte es die Vielzahl der besonderen Menschen sein die in einer scheinbar ausweglosen Situation den Unterschied machen. Und es gibt sie! Wir müssen sie nur suchen und ermutigen ihre Fähigkeiten nicht unter den Scheffel zu stellen! Wir müssen daran glauben welche Kräfte in uns als Menschen schlummern und bei den Problemlösungen nicht auf andere Hilfen warten.
Wie ich schon schrieb …. in etlichen Jahrzehnten habe ich viele dieser Menschen kennengelernt und genau das hat diese Reise bisher schon so unvergleichlich gemacht und macht mich jeden Tag so dankbar.
Und deshalb unterschreibe ich den Satz von Francis Bacon ausdrücklich.
Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.
In den meisten politischen Erklärungen dieser Tage findet sich das Ziel wirtschaftliches Wachstum in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen . Wachstum wird nach wie vor als politisches bzw. gesellschaftliches Allheilmittel angesehen. Dieser Glaubensgrundsatz eines alten Begriffes ist so eingestanzt dass er kaum hinterfragt wird. Findet kein oder ein stark reduziertes Wachstum statt ist dies eine politische Bankrotterklärung?!
Doch wir haben die Ressourcen eines Jahres die uns auf dieser Welt zur Verfügung ständen schon schon am 28.Juli verbraucht (Siehe Bild unten). Das heißt wir bluten mit jedem weiteren Wachstum alten Zuschnitts unsere Lebensgrundlagen immer stärker aus.
Als Metapher für kommende Generationen könnte man dies wie folgt beschreiben: Wir reisen als Familie mit Kindern und Enkelkindern durch eine Einöde. Die Reisestrecke beträgt – sagen wir mal 900 km. Das Navi berechnet eindeutig, wenn wir weiterhin mit durchgedrücktem Gaspedal weiterfahren, endet unsere Reise deutlich vor dem Ziel. Doch statt die Geschwindigkeit und damit den Verbrauch zu reduzieren machen wir einfach weiter wie bisher und hoffen auf ….. ja auf was? Auf einen Abschleppdienst, ein Wunder? Wir gefährden mit dem Festhalten an gewohntem Verhalten unsere gesamte Familie!
Wäre es deshalb nicht ehrlicher wenn die politischen Erklärungen zu Wachstum umformuliert würden in: „Wir haben wieder einmal mehr Verbrauch und Konsum sichergestellt“. Dies wäre heutzutage unsexy aber ehrlicher. Die meisten Menschen machen sich Sorgen um unser Klima, um die Umwelt. Doch merkwürdigerweise wird dies kaum mit unserem Konsum und mit unserem Verbrauch von Planetarischen Ressourcen in Verbindung gebracht. Deshalb wäre eine Veränderung der Sprache und der Begriffe wichtig um ein Bewusstsein zu schaffen was wir alle tatsächlich jeden Tag tun! Wir verbrauchen unsere und vor allem die Reserven der nächsten Generationen in immer größerer Geschwindigkeit. Dies gilt es zu stoppen.
Wir wissen doch welche gigantischen Anstrengungen wir alle machen müssen um die vor uns liegenden Herausforderungen zu bewältigen. Wir brauchen so viel mehr Engagement, so viel mehr Überzeugung, so viel mehr Ideen und Tatkraft. Und wir brauchen ebenso dringend einen neuen Wachstums und möglicherweise auch einen neuen Wohlstandsbegriff. Eine ehrliche aufschlussreiche Sprache wäre da schon sehr hilfreich.
Wachstum nach unseren heutigen Maßstäben = Verbrauch, Konsum, Ressoucenausbeutung etc.
Ich kann die Angst vieler Menschen, dass wir angesichts des Krieges zwischen Russland und der Ukraine sehenden Auges in einen großen Krieg hineingeraten, sehr gut verstehen. Und ich habe auch überhaupt kein Problem damit, dass die verschiedenen Sichtweisen ganz offen diskutiert werden. Mich macht aber die Aggressivität der Diskutanten (u.a bzgl. des offenen Briefes von bekannten Menschen an BK Scholz) schon nachdenklich. Ich schätze einige Personen die den besagten offenen Brief unterschrieben haben, teile die dort dargelegten Positionen allerdings nicht. Dankbar bin ich aber darüber dass dies uns alle zwingt uns an unsere Entscheidungen heranzuquälen.
Doch wir kommen bei all den Debatten um den richtigen Weg in dieser Krise um eine zentrale Frage nicht herum. Wie wollen wir in Zukunft leben und was sind wir bereit dafür in die Waagschale zu werfen?
Die zentralen Dinge unseres Lebens bestehen nicht aus immer mehr Konsum, aus Vergnügungen, der Abwägung wohin der nächste Urlaub geht, warum der Neuwagen eine so lange Lieferzeit hat, wer Fußballmeister oder neuer Formel 1 Weltmeister wird.
Wir müssen uns aber sehr wohl entscheiden ob wir unserer Freiheit, unserer Demokratie, unserer offenen Gesellschaft, unserem Land, kurz all den Dingen die wir als selbstverständlich ansehen, auch einen Wert beimessen? Angesichts der Verwerfungen in dieser Welt werden wir uns entscheiden müssen, für was wir einzustehen bereit sind. Wer wir am Ende sind oder sein wollen. Ob unser Bereitschaft Ungerechtigkeiten zu erkennen und diese keinesfalls zu tolerieren oder aus wirtschaftlichen Gründen zu ignorieren nur vom jeweiligen Ungerechten abhängt? Ob der Ort der Ungerechtigkeit auf dieser Erde für uns eine Rolle spielt? Wir müssen uns fragen ob wir eine stabile Haltung dazu haben und dem Einstehen gegen Ungerechtigkeit auch einen Preis zubilligen?!
In den verschiedenen Foren wird hoch und runter diskutiert ob die Ukraine tatsächlich ein demokratischer Staat ist? Darum geht es im Kern überhaupt nicht! Hier geschieht einem Land, hier geschieht Menschen Unrecht durch einen Aggressor. Wir müssen daher unsere Komfortzone verlassen und endlich, nach einer ganzen Reihe von vergleichbaren Verbrechen gegen die Menschlichkeit, eine Haltung dazu einnehmen. Die Biografien von Nelson Mandela und Desmond Tutu sind sehr lesenswert. Auch diese Legenden waren mit Fehlern und Irrtümern behaftet. Sie waren eben auch nur Menschen! Aber sie hatten stets eine Haltung an denen sich andere orientieren konnten. In der Biografie von Desmond Tutu ist unter anderem ein von mir überdeutlich rot markierter Satz enthalten. »Wenn du in Situationen der Ungerechtigkeit neutral bist, hast du die Seite des Unterdrückers gewählt.«
Eigene Positionen aufrecht zu erhalten auch wenn noch so viel Stürme um einen tosen kann auch befreiend wirken. Als wir auf der Werft einem ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden der massiven Einschüchterung und Nötigung junger Menschen bezichtigten und aufgrund der Uneinsichtigkeit die Konsequenz einer Kündigung daraus zogen, fiel ein gewaltiger Shitstorm über uns und auch mir her. Es war keine leichte Zeit. Pragmatisch wäre es gewesen die ganze Sache auf kleiner Flamme still zu beerdigen. Dies empfahlen mir auch die meisten Politiker, Medien und professionellen Meinungsmacher. Doch kann ein rein pragmatisches Handeln welches sich nicht mit unserer Haltung, mit unseren Prinzipien verträgt, tatsächlich eine Lebensmaxime sein? Wer sind wir dann? Was wird damit aus uns?
Und damals wie heute sage ich mir immer wieder, – wenn man zulässt dass unsere Angst uns bestimmt, hat wieder einmal ein Aggressor gewonnen.
Ich wünschte den nächsten Satz nicht schreiben zu müssen, aber ich kann diese Erfahrung auch nicht verleugnen. In all den Jahrzehnten und verschiedenen Rollen meines Arbeitslebens habe ich gelernt das ich dann, wenn mein Gegenüber glaubt, dass ich mich bei Ungerechtigkeiten nicht wehren werde, ein überaus attraktives Ziel werde.
Auch ich habe Angst vor der Eskalation, vor den Irrationalitäten im Ukraine Krieg.
Ich denke an all die Menschen die ich inständig liebe, für die ich aber auch mein Leben geben würde (wie die Väter und Mütter, Omas und Opas in einem angegriffenen Staat – egal wo auf dieser Welt). Ich habe aber eine fast noch größere Angst davor in was für einer Welt sie und wir alle leben würden, wenn wir vor Diktatoren, Faschisten, modernen Kommunisten (z.B China), Autokraten, religiösen Fanatikern und weiß Gott was sonst noch von Verrückten kapitulieren würden.
Mich treibt die Sorge um, dass der Krieg den wir alle fürchten und den keiner von will, zurückkriecht in unser Leben wie ein Monster aus den dunklen Kellern, wenn Kriegsherren (es sind leider fast nur Männer) unsere Angst spüren und merken wie wir zurückweichen.
Auch ich werde meinen eigenen Idealen bei weitem nicht immer gerecht. Aber ich weiß sehr wohl was meine Ideale sind. Ich muss nicht lange überlegen um zu wissen für was ich eintrete und für was ich bereit bin einen Preis zu zahlen.
»Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.« Wenn man diesen Kernsatz einfach mal verinnerlicht, sich der Tragweite dessen was man tut oder auch lässt bewusst wird, dann weicht die Angst und dann weiß man auch plötzlich etwas besser was richtig und was zu tun ist.
In einer alten Autowerbung hieß es vor Jahren „Nichts ist unmöglich“. Dies beschreibt die aktuelle Situation unserer Welt. Drehbuchautoren in Hollywood dürften es im Moment wohl schwer haben. Science Fiction bezieht ihre Spannung oftmals aus dem derzeit noch Unvorstellbaren. Doch was ist eigentlich noch unvorstellbar?
Nach dem Ende des kalten Krieges glaubte man (Es gab darüber sogar einen weltweiten Bestseller) das Ende der Geschichte zu erleben. Ein Leben ohne die Konkurrenz von Systemen. Ein Leben voller Zerstreuung, Amüsement und (zumindest in den Industriestaaten) voller Wohlstandsprobleme wurde zelebriert. Alles wurde, mit allzeit bereiten Handys, zu einem riesigen Theater, wurde Unterhaltung.
Doch das Leben auf unserem Planeten ist wie eh und je unkalkulierbar. Obwohl man um die Gefahren von Pandemien wusste, hätte ich auch nicht gedacht tatsächlich noch gespenstisch anmutende menschenleere Städte und jahrelang Menschen unter Schutzmasken zu erleben. Als ich 1987/88 in Berlin an der innerdeutschen Grenze und in der DDR war, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ein wiedervereinigtes Deutschland mit dieser Abruptheit tatsächlich entstehen würde. Ich hätte mir auch nicht vorstellen können das sich innerhalb Europas Länder des vormaligen Jugoslawiens, – Serbien, Bosnien und Kroatien gegenseitig abschlachten.
Ich war bei Atomkraft schon immer sehr skeptisch, doch die Katastrophe von Tschernobyl wurde zur plötzlichen Manifestation all dieser Ängste. Und so könnte man die Jahrzehnte weiter rekapitulieren.
Zeitenwenden gab es eigentlich zuhauf.
Doch unter der immer größer werdenden Informationsflutwelle werden wir fast begraben und kommen kaum noch hinterher mit dem Erschrecken.
Ein Kernkraftwerk in Japan wird von einer Flutwelle vernichtet, apokalyptische Waldbrände toben in Griechenland, Spanien, Portugal, Kalifornien, Sibirien und auch in Brandenburg. Die Klimakatastrophe (verharmlosender Begriff = Klimaveränderung) beschert uns unglaubliche Dürren und ebenso unfassbare Hochwasserkatastrophen. Immer größere Teile von Afrika werden zu ganzen Regionen in denen Menschen nicht mehr leben können. Ganzen Staaten werden von religiösem Fanatismus überrollt. Für Frauen entsteht an vielen Stellen der Alptraum einer mittelalterlich brutal patriarchalischen Gesellschaft (um nur wenige zu nennen; Afghanistan; Indien; Saudi Arabien; Pakistan usw.)
In Syrien wurde Menschenvernichtung in Echtzeit dokumentiert. Chemiebomben fallen folgenlos auf Zivilisten. Das Publikum an Millionen Bildschirmen gruselt sich und wendet sich den nächsten Breaking News zu. Russland überfällt die Ukraine, zeigt dem Völkerrecht, wie vorher die Amerikaner im Irak, den Stinkefinger und nimmt sich einfach mal die Krim. Autokraten (auch in Europa) bauen ganz ungeniert junge Demokratien in politische Privatdiktaturen um (Erdogan; Orban; Polen; Serbien).
Das Ende der Zeit? Von wegen! Zeitenwenden wohin man schaut.
Wie konnten wir alle nur glauben, dass dies alles an uns abperlen würde? Wie konnten wir nur glauben, jetzt erst von einer Zeitenwende reden zu müssen?
In den USA wurde ein Lügner, Betrüger, ein dummer und zu Verantwortung und Mitgefühl völlig unfähiger Mensch zum Präsidenten (Trump) gewählt. Und kommt er und sein America First Alptraum nochmals zurück? Nicht auszuschließen. Und dann? Und jetzt erleben wir die Rückkehr der alten Sowjetunion mit all ihrer Rigidität, Brutalität und dem imperialen Irrsinn. Und wir sprechen erst jetzt von einer Zeitenwende?
Die Berichte des Weltklimarates zeigen mit fundierten Fakten eine exstenzielle Bedrohung für die Erde, die wir nur von den nachfolgenden Generationen geliehen haben. Doch diese wissenschaftlichen Analysen und Warnungen sind offenbar einfach zu unsexy. Der jeweilige Krieg, die Wahlkämpfe, Formel 1, diverse Sportgroßereignisse oder auch der anstehende Urlaub lassen uns keine Zeit darüber nachzudenken. Influencer haben mit ihren Berichten über Beauty, Urlaub, Restaurants und Modetipps mehr Follower als der Weltklimarat.
Unsere Welt bräuchte jetzt die Kraft und Einigkeit der Menschen, um auch für zukünftige Generationen lebenswert zu bleiben. Doch von einer solchen Einsicht sind wir leider Lichtjahre entfernt. Und in einer zunehmend komplexen Ausgangslage schlägt jetzt die Stunde der großen Vereinfacher. Der Nationalisten, Isolationisten und Populisten. Diese fangen mit den außer Kontrolle geratenen Medienstrukturen Menschen für die Rückkehr in die Vergangenheit.
Ich bin ja mal gespannt, wie Twitter unter dem neuen Besitzer Elon Musk diesem Irrsinn vielleicht noch eine weitere Facette hinzufügen wird? Die Vereinfacher haben auf komplexe Fragen einfachste und primitive Antworten. Die Menschen sollen glauben, dass alles so bleiben kann, wie es war, ohne einen Preis dafür zu zahlen.
Unsere demokratischen Gesellschaften sind frei, offen und damit von innen und außen verwundbar. Die Frage ist, ob wir angesichts der unzähligen „Zeitenwenden“ realisieren, dass es einen Preis für Demokratie und Freiheit gibt?! Und sind wir bereit diesen Preis zu akzeptieren?
Der angebetete grenzenlose Individualismus (den wir in begrifflicher Verwirrtheit oft mit Freiheit verwechseln) darf nicht zu immer weiter wachsender Ungleichheit führen. Dies sprengt unsere Gemeinschaft von innen. Sie ist der Tod jeder Gemeinschaft. Was tun wir gegen den zerfall einer Gemeinschaft? Wir müssen uns mehr als zuvor für unsere Sicherheit interessieren und mehr tun (nach innen und außen). Wir müssen bereit sein, für Freiheit, Demokratie, Menschen,- und Völkerrecht auch einmal handfeste Nachteile in Kauf zu nehmen. Sonst werden diese „Werte“ Worthülsen ohne Wert. Wir dürfen nicht mehr nur wirtschaftliche Vorteile durch die Globalisierung abschöpfen und dafür Abhängigkeiten in Kauf nehmen die unsere Sicherheit gefährden und unsere Freiheit eingrenzen. Das können wir nicht mehr zulassen.
Wir müssen angesichts der aufziehenden globalen Weltpolitischen Verschiebungen und den Anforderungen des Klimawandels viel schneller in unseren Antworten und Reaktion und viel viel stressfester werden.
Die Zeitenwenden fordern das Verlassen der Komfortzone und das Ende des bequemen Selbstbetruges.
Bei all dem Elend und der Not in der Ukraine gibt es eine m.E bedeutsame Feststellung die fast untergeht. Fast ausnahmslos alle Fachleute sagten eine schnelle und dramatische Niederlage der Ukraine binnen weniger Tage voraus. Statistische Daten, Zahlen, Algorithmen und logischer Pragmatismus wurden bemüht. Doch alle lagen sie falsch! Denn immer wieder verkennen fast alle „Spezialisten“ die Kraftquellen die den Menschen innewohnen. Wir besitzen sehr viel Kraft und Energie wenn wir wissen wofür wir uns anstrengen, was das Ziel ist, das dieses Ziel es auch gut mit ihm meint, wofür wir kämpfen, wofür wir uns in Gefahr begeben und Opfer bringen. Überzeugte Menschen zerbröseln auf ihre eigene Art alle Notebookkalkulationen von Zahlenmenschen, Computerprognosen und Szenarien von künstlichen Intelligenzen. Genau dies geschieht bei den Ukrainerinnen und Ukrainern. Sie wissen wofür sie stehen, sie kennen ihre Ziele. Wie immer diese Tragödie auch ausgeht und sich weiterentwickelt…… diese Kraft aus einer gemeinsamen Haltung macht etwas mit uns. Und sobald Menschen diese Kraft einmal gespürt und erkannt haben, sind sie für Autokratien eigentlich verloren. Deshalb tobt der russische Mob auch so gnadenlos, deshalb die vielen Lügen und Verdrehungen.
Wir Menschen sind doch eben alles außer gewöhnlich und eben nicht vollends berechenbar. Und ist dies nicht schön? Das macht in schwierigen Zeiten auch so viel Mut!
Unsere Spezies entwickelt, wenn die Frage des „warum“ gemeinschaftlich geklärt ist, Energien und Kräfte die zu unglaublichem in der Lage sind (Sowohl im Guten wie leider aber auch im Schlechten, wenn immerwährende Propaganda die Menschen vergiftet).
Schade finde ich aber dass wir so wenig Zutrauen in die guten Kräfte einer Gemeinschaft haben. Schade wie wenige Mächtige und Führende unserer Welt diese Chancen einer Gemeinschaftskraft zu erkennen vermögen (Manchmal wissen sie aber auch darum, fürchten dies und bekämpfen solche Entwicklungen sogar). Autokraten, Diktatoren und ein Teil der neuen Medien bedienen nur die dunkle Seite der Menschen.
Und auch die zunehmende Ungleichheit in den Gesellschaften ist giftiger Boden auf dem die Kräfte aus einer Gemeinsamkeit kaum entstehen können!
Es gibt so viele Beispiele (denken wir doch mal alle darüber nach) wo wir sehen zu wieviel Gutem wir Menschen in der Lage sind. Welche guten Kräfte in uns schlummern wenn wir die Frage des „warum“ vernünftig, gemeinschaftlich geklärt haben. Was könnten wir auf dieser Welt bewegen! Und wie viele dieser Kräfte brauchen wir für die vor uns liegenden Herausforderungen.
Wieso tobt in den sozialen Medien und in der Politik eigentlich so ein Glaubenskrieg um den Krieg Russlands mit der Ukraine? Die einen überhöhen einen zögernden Kanzler, die anderen wollen vergessen machen wie lange es eine zaudernde Kanzlerin gab. Die einen heroisieren die Ukraine die anderen reiben sich wund an einem unangenehmen Botschafter?! Warum? Es gibt aber doch einige unstrittige Fakten – oder?
Es handelt sich bei dem Krieg Russlands um einen eindeutigen und wiederholten Bruch des Völkerrechts! Solidarität mit der Ukraine hat damit zuallererst einmal den Anspruch diesem Völkerrecht mit allen Mitteln Geltung zu verschaffen! Dies sollte auch im Mittelpunkt aller Argumentationen stehen. Gestatten wir Ländern, Machthabern, Diktaturen, internationales Völkerrecht folgenlos zu missachten, droht der Rückfall in düstere anarchische Zustände. Ob die Ukraine deutliche Defizite auf dem Weg in eine demokratische Struktur hat, spielt dabei erst einmal überhaupt keine Rolle.
Wir verlieren gerade Ansehen in vielen Teilen der Welt weil wir statt den Bruch des Völkerrechts in den Mittelpunkt unserer Argumentation von Sanktionen und Reaktionen zu stellen, stark moralisch argumentieren. Doch grausame Kriege und die schrecklichen Leiden der Zivilbevölkerung sind überall auf der Welt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und sollten nirgendwo akzeptiert werden. Das Leid und die Wut über Grausamkeit und Barbarei darf sich nicht an der Hautfarbe oder der Region in der dies stattfindet orientieren. Viele Menschen aus der leidgeprüften sogenannten 3.Welt nehmen unsere moralische Entrüstung aber genauso wahr und wundern sich weil wir dabei die hunderttausende Opfer im Jemen, Sudan, Afghanistan, Mali usw. usw weitgehend ignorieren.
Mit der Lieferung von Waffen an ein Land das laut Völkerrecht überfallen wurde, wird man formell keine Kriegspartei! Man sollte diese Behelfskonstruktion in der Debatte sein lassen.
Tatsache ist doch vielmehr dass man es bei Russland mittlerweile mit einem Staat zu tun hat, der schon mehrfach bewiesen hat wie völlig egal ihm internationale Regeln, Normen und Gesetze sind. Und ist es deshalb wirklich Besonnenheit oder sind es die strategischen Erwägungen die einem robusten Einsatz für das Völkerrecht bremsen? Ist es nicht viel mehr die Angst vor der völligen Unkalkulierbarkeit eine Diktators, bei dem wir uns in Abhängigkeit begeben haben? Es würde die Diskussion erleichtern und es wäre ehrlich und wohltuend dies einfach mal zuzugeben.
Abhängigkeiten gegenüber Diktaturen haben immer einen Preis. Wir wurden jahrzehntelang bezahlt mit wirtschaftlichen Vorteilen und zahlen mit dem Akzeptieren von Menschenrechtsverletzungen und einem mehr oder weniger halbherzigen Eintreten für Freiheit und Demokratie.
Ob dies so bleiben muss, ob wir es wagen, mit dem Wissen um die Konsequenzen, diese jahrzehntelangen Trampelpfade zu verlassen, – dies sollte der faire und anständige Streit unter Demokraten sein, und nicht einem parteipolitisches Klein Klein Gezanke dass der historischen Herausforderung nicht gerecht wird. Und in einer solchen Diskussion wäre das Wort Zeitenwende auch mehr als nur eine klingende Wortschöpfung.
So viele Kommentare und Schuldzuweisungen zum Krieg der russischen Diktatur gegen die Ukraine. So viele Fehleinschätzungen die so viele Menschen gemacht haben. War unser Blick auf Russland von jeher getrübt? Ich erinnere mich in diesen Tagen sehr oft an ein Diskussion in meiner Arbeitszeit in Rostock mit baltischen Bauaufsichten. Diese hatten einen sehr nüchternen Blick auf Russland. Unmittelbar erlebten sie und ihre Familien wie brutal Russland immer schon agierte. Wie schlecht und herabwürdigend sie behandelt wurden. Und sie reagierten nur mit resigniertem Kopfschütteln auf meine beschwichtigende Naivität gegenüber diesem Land. Russland war aus ihrer Sicht schon immer ein gefährliches und aggressives Land. Heute kann man nur konstatieren dass wir uns gegenüber den Ängsten von Russlands Osteuropäischen Nachbarn besserwisserisch bis arrogant verhielten, naiv und auf unsere Bequemlichkeit bedacht waren. Uns allen stände etwas mehr Nachdenklichkeit gut zu Gesicht. Wir alle hätten es besser machen sollen. Diese ganzen Schimpfkanonaden verbrauchen so viel demokratische Energie die wir lieber darin investieren sollten um gemeinsam darüber nachzudenken wie wir uns zukünftig im Umgang mit Diktaturen besser aufstellen?! Und dass wir so schnell wie möglich weitere Szenarien durchspielen wie wir damit umgehen wenn z.B in den USA ein Donald Trump oder ein anderer republikanischer Radikaler gewählt würde? Wenn China sich Taiwan einverleibt oder die wirtschaftlichen Abhängigkeiten zunehmend politisch als Druckmittel nutzt? Wenn zentrale europäische Länder ggf. weiter in autokratische Tendenzen abrutschen? Wenn, was zu erwarten ist, durch die Klimakatastrophe Millionen Menschen die keine Chance zum Leben in Ihren Ländern mehr haben, sich auf den Weg in lebensfähige Regionen dieser Welt machen? So viele wichtige Fragen und wir beschäftigen uns mit wohlfeiler Nabelschau und Vergangenheitsbewältigung.